Die SONGS & ihre Geschichte

Nimm eine Muschel und lausche. Was hörst Du? Das Meer oder Dein Blut?

 

Hier könnt ihr in die Musik meines neuen Albums STRANDGUT reinhören und erfahren, welche Entstehungsgeschichte hinter meinen weitgereisten Strandgut-Perlen steckt.

Viel Freude beim Lauschen & Stöbern!

 

ALBUM-TRACK: Strandgut

Foto(c): Xenia Bluhm

Strandgut...

"Ich folgte dem Ruf

Der Möwen und dem Wind

Es löste sich die Schnur

Da ging euer heimatloses Kind.

Was konnt´ ich ihr schon geben

Dieser satten lauten Stadt,

Die mehr Träume und Gestrandete Als Sand am Elbstrand hat.."

 

Dies ist der Titelsong und Impulsgeber meines neuen Albums.

Das Lied, so wie auch das ganze Album, hat einen sehr autobiografischen Hintergrund. Es ist im Rückblick auf mein vergangenes Hamburg-Jahrzenhnt entstanden und erzählt meine persönliche, nordische Lebensgeschichte, wie ich mit Anfang 20 das erste mal in Hamburg "strandete", wie ich hin und her gerissen zwischen Heim- und Fernweh zahlreiche Abenteuer und Schiffsbrüche durchlebete und wandernd schließlich irgendwo zwischen Norden und Süden, Bergen und Meer meinen Weg fand...

 

Die erste Idee zum Song bekam ich während der herbstlichen Sturmflutzeit hier in meiner nordischen Heimat, am Vierländer Elbstrand, mit seinem meterhohen, im Wind flüsternden Schilf und dem angeschwämmten, weitgereisten Strandgut, das mich an meine eigene bewegte Lebensreise -als Schwarzwälder Strandgut- erinnerte und welches mich schließlich zum Titel des Albums inspirierte.

 

ALBUM-TRACK: Sehnsucht Süde

Sehnsucht Süde...

"Sehnsucht Süde, mini Wurzle zerre an mir / Doch ohne die wär i wie Hamburg ohne Hafe / wie a ubschriebenes Blatt Papier."

 

Sehnsucht Süde ist einer meiner beiden Mundart Stücke auf dem neuen Album und sicher eines meiner persönlichsten Lieder. Es drückt einerseits meine starke Zerrissenheit zwischen den beiden Polen Norden und Süden zwischen Meer und Bergen aus, vor allem aber auch meine tiefe Verbundenheit und Liebe, die ich meiner südlichen Heimat gegenüber empfinde, wo mich meine Mutter (ebenfalls Sängerin und Liedermacherin) in einem abgeschiedenen Schwarzwälder Berghäuschen geboren hat und wo ich eine wilde, freie, klangvolle und kreative Kindheit verbringen durfte. Dieser Background hat mich und meine Musik stark geprägt. Diese tiefen Wurzeln sind das feste Fundament, auf dem ich heute als Musikerin in Hamburg stehe.

ALBUM-TRACK: Till You´re Home Again

Foto(c): Xenia Bluhm

Till You´re Home Again...

"...But with hope and dreams tight in you´re hands / You keep on walking / Till you´re home again..."

 

Ein Mutmacher und Aufrüttler. 

Dieser Song ist beeinflusst durch meine zahlreichen weiten, einsamen Fußreisen, die mir immer wieder das gelehrt haben, was so einfach klingt, aber weiß Gott nicht immer einfach umzusetzten ist: Nicht aufzugeben und ungeachtet der Schwere des Moments mit dem Ziel klar vor Augen weiter zu gehen.

 

Harmonisch gesehen ist der Song einer meiner ersten Versuche, mit andere Gitarren-Stimmungen neue Klangräume zu erobern. Den Impuls dazu gab mir meine liebe Songwriter-Kollegin Sigrun W. Heuser, die auch bei der ersten Hamburger Songwriterinnen Nacht dabei war und die mich damals -an meinem langweiligen Kreuzbandriss-Krankenbett "gekettet"- besuchte, um mich mit ihrem trockenen Humor ganz nebenbei mit der Welt der offenen Stimmungen vertraut zu machen und aufzumuntern...

 

ALBUM-TRACK: Wind Vu Hamburg

Foto(c): Xenia Bluhm

Wind Vu Hamburg... 

 

"Never heard the German language in such a nice way"...

...meinte ein begeisterter, junger Mann aus dem Publikum, als er den Song während meiner kleinen Kopenhagen-TOUR im April (als einzigen deutschen Titel im Programm) gehört hatte.

Spannend war für mich die Erfahrung, dass sich das dänische Publikum, vom nationalen Vorurteils-Geplänkel unbeeindruckt, erst einmal mit großer Aufmerksamkeit und Begeisterung dem süddeutschen "Singsang" hingaben, während Hamburger oft erst einmal nur aufgrund des Dialekts belustigt schmunzeln und kaum mehr vom Songtext verstehen, als die Kopenhagener: Wind und Hamburg ;)

Allen Freunden der Mundart sei gesagt: Auf dem neuen Album sind diesmal sogar zwei alemannische Stücke vertreten! :)

 

"Wind vu Hamburg" ist wahrscheinlich einer der groovigsten und mitreißesten Lieder auf dem "Strandgut"-Album. Er ist auch einer der Songs, die am meisten durch Hamburg und mein Leben an der Elbe inspiriert wurden, durch die herbstlichen Stürme und die damit verbundenen alljährlichen Sturmfluten.

"Wenn de Wind vu Hamburg bloost" oder: Wenn der Wind aus Richtung Hamburg bläst... dann bedeutet das Gegenwind - wenn man im Süd-Osten der Stadt lebt...

Der Westwind drückt das Wasser der Nordsee in die Elbe, die nächtlichen Sirenen heulen angsteinflößend, Hochwasseralarm. Dann wird es ungemütlich. Dann heißt es sich wappnen und sich den Wiederständen mit Tapferkeit und Kampfesmut entgegen stellen. Natürlich sind hier im übertragenen Sinne die Stürme und Schiffbrüche des Lebens gemeint.

 

ALBUM-TRACK: The River

Foto(C): Theresa Dold

The River

 

"See the River - always find´s it´s own way

Through the wild, through the green,

Through mud and clay.

See the River - always find´s it´s way home

Through deep valleys and canyon´s

Through rock and stone

Back home

To the sea

Into the wild

Unknown deep."

 

Steter Tropfen hölt den Stein.

Wie der Titel "The River" schon vermuten lässt, hat mich auch bei diesem Lied die Elbe inspiriert - und gleichzeitig meine abenteuerliche Alpenüberquerung über den Gotthardpass, von der ich auch in "Old sweet longing" berichte...

Die unzähligen Wasserfälle und Rinnsale, die dort auf meinem Weg überall aus den Felswänden spudelten, sich brausend ins Tal stürzten und sich auf den langen Weg gen Meer machten, mahnten mich, durchzuhalten und meinem Ziel weiter entgegen zu gehen...

 

Und so wie der Fluss ein verbindendes Element ist, so verbinden sich schließlich auch in "The River" die verschiedenen persönlichen Lebensthemen und Pole in mir: Meer und Berge, Norden und Süden, Fern- und Heimweh, Unterwegs-sein und Ankommen...

 

ALBUM-TRACK: Am Großen Strom

Foto (C): Xenia Bluhm

Am großen Strom...

"Ja im Regengrau und Wind musst du der Dinge harren / Denn alles findet zur rechten Zeit seinen Weg / Alle Wasser dieser Welt fließen zum Meer / Warum sollten wir es anders machen..."

 

Ein Liebeslied an den ewig pulsierenden und geduldig fließenden Strom, an das Leben, das Meer und meine nordische Heimat an der Elbe, mit ihrem Wind, den Möwen, Zugvögeln und dem weitgereisten Strandgut...

 

Wenn ich rastlos bin und mal wieder zwischen Fern- und Heimweh schwanke, setzte ich mich zu ihr an´s Ufer und lausche, was sie mir zu sagen hat. So entstand auch dieses Lied.

 

Bei der Vorproduktion für die Studioaufnahmen zu "Am Großen Strom" flammte immer wieder der Wunsch nach einem "Hamburg-Akkordeon" in mir auf. Eine große Ehre ist es für mich, dass ich Ulrich Kodjo Wendt, den vielgefragten Hamburger Akkordeonisten und Filmmusikproduzent von Fatih Akin´s "Im Juli", gewinnen konnte - den ich sowohl als Mensch, als auch als Musiker sehr schätze und der dem Song auf so gefühlvolle Weise diesen einzigartigen "Hamburg-Sound" eingehaucht hat. Beim Releasekonzert in der Zinnschmelze in Hamburg wird er den Song auch live mit mir performen.

ALBUM-TRACK: Above The Clouds

Foto (c): Theresa Dold

Above The Clouds...

"...Let ́s get up with the blooming light
Let ́s set off for the mountain heights
We ́ll kiss the day and wave goodbye
To all our sorrows, that will soon lie at our feet

We ́ll leave behind those busy streets

On a silent cloud we ́ll pass them by... 

 

I´ll take you - on a ride on fast dragon clouds

We sail across the city

Of troubles and doubts

Drinking love from a cup

And it never runs out

Just let go and stay all day

Above the clouds..."

 

"Above the clouds" ist ein Lied über das "Sich-Auf-Machen", über die Leichtigkeit des Seins, über Liebe und Freundschaft.

Der Song ist gespickt mit vielen bruchstückhaften, persönlichen Erinnerungen an diverse Reisen, Wanderungen und früh-morgendlichen Bergbesteigungen, die alle eines gemeinsam hatten: das Gefühl der Erhabenheit über den Alltag mit all seinen Sorgen und den scheinbar so wichtigen Verpflichtungen, die plötzlich immer mehr verblassen...

ALBUM-TRACK: Carry You HOME

Foto (c): Xenia Bluhm

Carry You Home..."You feel lost / You loose your trust / Don´t fear! / Those fights inside / They come like the night /    Morning´s near!..."

 

22:45h - Gerade zurück von einem sehr intensiven TOUR-Probewochenende im Wendland, zusammen mit Anne Rogge (Cello, Vocals) und Anna Mittag (Vocals, Perc. & Gitarre), möchte ich Euch mit dem heutigen "Schnipsel" nun noch ein wenig teilhaben lassen an den Melodien und Harmonien des Trostliedes "Carry you home", die gerade noch warm in mir nachklingen...

Eine ganz besondere, gospelig-soulige Version des Songs könnt ihr dann während meiner "Strandgut-Tour" im Oktober live in Hamburg (7.10. Zinnschmelze, Barmbek) und im Wendland (15.10. Café Alte Schule in Zadrau) erleben...

ALBUM-TRACK: Licht & Schatten

Foto (c): Xenia Bluhm

 

Licht & Schatten… „Gestern war alles so einfach und voll Licht, heute wiegt alles doppelt so schwer und zerbricht…“

 

Licht & Schatten ist ein Lied über die Zerbrechlichkeit des Glücks und über die Schattenmomente im Leben, jedoch auch über die eigentlich so naheliegende, aber in diesen Momenten schwer zu fassende Erkenntnis, dass kein Schatten ohne Licht entsteht und auch der dunkelsten Nacht ein Morgen folgt. 

 

Das Lied lag einige Jahre in meiner „Song-Schublade“. Für das neue Album habe ich es aus seinem „Schattendasein“ befreit. Es ist sicher eines der tief-gehendsten und persönlichsten Lieder des Albums.

ALBUM-TRACK: Old Sweet Longing

Foto (C): Xenia Bluhm

Old Sweet Longing...immer gen Süden...

 

Dieses Lied beschreibt die tief in mir verwurzelte Sehnsucht nach "dem Süden" und all dem was ich damit verbinde:

Mächtige, aussichtsreiche Berge, tosendes Wildwasser in tief-eingekerbten Schluchten, weite, staubige Straßen, alte, gepflasterte Säumerpfade, brennende Sonne auf der Haut, bunte Farben und betörende Düfte, die sonnige, italienische Lebensart...

 

Diese Sehnsuchts-Bilder sind vor allem die in Musik gefassten Erinnerungen an meine weite Fußreise über die eindrucksvollen, höhenmeterreichen Schweizer Alpen, welche ich im Sommer 2010, ein Jahr nach meiner Deutschlanddurchquerungunternommen habe.  Mit einem 17-Kilo schweren Rucksack, an dem auch ein Zelt und meine Gitalele befestigt waren, wanderte ich dreieinhalb Wochen und über 500 Kilometer vom Schwarzwald an den Luganer See, nahe der italienischen Grenze - und kam dabei auch körperlich und seelisch immer wieder an meine Grenzen... (Hier findest du Bilder und Hintergründe zur Reise: "Sehnsucht Süden">>)

 

Gewidmet ist der Song dem Geschichts- und Mythen-umhauchten 2106m hohen Gotthardpass, den ich auf dieser Wanderung passierte. Ihn einmal nicht mit dem Auto oder Zug, sondern zu Fuß und mit eigener Körperkraft zu überwinden, war sicher eines meiner eindrücklichsten Erlebnisse auf meinem weiten Weg in den Süden - vielleicht einer der eindrücklichsten überhaupt.

Erst aus der Zeitlupenperspektive wurde mir seine Größe und rauhe, felsige Schönheit richtig bewusst, die man sonst leicht in der Hektik und im Lärm des Transit- und Urlaubverkehrs übersieht. Wie absurd und egoistisch, aber auch wie kindlich und nichtig erschien mir diese aufgeblähte menschliche Hast und Gier angesichts dieser beeindruckenden, uralten Bergwelt!

 

So entstanden schließlich, einige Jahre nach diesem prägenden Erlebnis, diese dem Gotthard gewidmeten Liedzeilen:

"May I stay a little while / Standing still and wondering why / do we always rush and never listen? / All those roaring cars and trucks / Someday our hungry greed will hush / But your ancient heartbeat never stops." //

 

ALBUM-TRACK: GENAU DEIN GLÜCK

Foto (C): Xenia Bluhm

 

Genau Dein Glück - "...und wenn du ehrlich zu dir bist, ist es gut, so wie es gekommen ist..."

 

Ein Lied über das Loslassen und ein Mutmacher für alle Unentschlossenen Herzen "Ja" zu sich und seinen Entscheidungen zu sagen.

 

Ursprünglich als "Selbst-Aufrüttler" geschrieben, freue ich mich, wenn ich mit diesem Song auch andere Menschen dazu ermutigen kann, beherzt ihren eingeschlagenen Weg zu gehn, den inneren Wegweisern zu vertrauen, die uns helfen uns selbst treu zu bleiben.

 

 

 

ALBUM-TRACK: MOSAIK

Foto (C): Theresa Dold

Mosaik - Nomen est Omen...

 

Inhaltlich geht es in "Mosaik" um das eigene, persönliche Lebensmosaik, das sich aus unseren bunten, eindrücklichsten Erlebnissen und Erfahrungen bruchstückhaft zusammen setzt. Diese haben schließlich unseren Wesenskern geformt, der uns als Mensch ausmacht. Diese Einsicht kann, wenn wir unzufriden mit uns sind, lähmend sein. Doch hier liegt auch die Chance: In der ständigen inneren Wandlungsfähigkeit und Veränderung, zu der uns das Leben immer wieder -mal sanft mal stürmisch- auffordert...

 

Auch aus songwriterischen Gesichtspunkten kann man bei diesem Stück von einem "Mosaik" sprechen. Es ist keiner dieser sponatnen "10-Minuten-Songs", sondern hat sich erst während mehrerer Monate endgültig zusammen gesetzt.

Während ein langer Strandspaziergang, an einem trüben aber stimmungsvollen Wintertag an der Ostsee die Initialzündung zum Schreiben des Songs gab, so sorgte dagegen meine kleine Kreativ-Auszeit in einer einsamen Schwarzwald Hütte letzten Sommer für die nötige Ruhe, um dem Song den letzten Schliff zu verpassen...

(Siehe dazu auch meine Hütten-Impressionen unter Album-Schnipsel 1 >> )

 

ALBUM-TRACK: MOMENTS OF GOLD

Foto (C): Xenia Bluhm

Moments of Gold - Die heiligen Stunden...

 

Wer kennt nicht diese besonderen, intensiven Stunden, in denen plötzlich alles einen Sinn ergibt, alles leicht und grenzenlos erscheint?

Diese heiligen Momente sind mein größter Schatz und dieses Lied ist ihnen gewidmet.

 

Geschrieben habe ich es nach einer besonders eindrücklichen Wanderung im letzten Frühjahr, als ich erstmals nach einer langwierigen Sportverletzung wieder einmal längere Zeit alleine mit dem Rucksack entlang der ligurischen Küste und Alpen unterwegs war. Dort zwischen den mächtigen Naturgewalten Meer und Bergen, wo die gewaltigen warmen und kalten Luftmassen aufeinandertrafen, wo nachts die Stürme an meinem Zelt rüttelten und die Gewitter in der Ferne grollten, konnte ich wieder spüren, was Leben heißt, lernte Demut und Dankbarkeit und in mich und meine Kräfte zu vertrauen. Und ich verstand einmal mehr, dass ich zwar nur ein winziges Erdenkind, aber doch ein kleiner Teil des großen Ganzen bin.